„Ich veröffentliche einfach alles das, was mich selbst auch interessiert oder was ich sonst vergessen würde, wie zum Beispiel wann die Müllabfuhr kommt. Ich berichte über alles mögliche. Alles, was im Dorf passiert, kommt in die App – Veranstaltungen, Aushänge, Videos oder Fotos.”
Das Dorf Bisperode liegt im Weserbergland und verwendet nun schon seit einiger Zeit die Socie-App. Durch die App bleiben alle im Dorf informiert. Wir haben mit Christian Adolph geredet. Die App ist sein Herzensprojekt, durch das er sich für sein Dorf engagiert und einen Beitrag dazu leistet, dass die Vereine im Dorf bestehen bleiben.
Können Sie mir etwas mehr über Ihre Gemeinschaft erzählen?
Das Dorf Bisperode liegt im schönen Weserbergland. Ich bin dort aufgewachsen und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Dorf besser zu vernetzen. Die Vereine im Dorf sterben leider immer mehr aus. Wenn meine Tochter in Zukunft einem Verein beitreten möchte, soll sie die Möglichkeit haben, sich auszusuchen, in welchen sie gehen möchte. Es gibt viele gute Projekte in Bisperode. Oft bekommt man zu spät davon mit. Ich habe verschiedene Apps ausprobiert und dann zufällig Socie gefunden. Jetzt benutzen wir die Socie-App und all ihre Funktionen.
Warum haben Sie sich für die Bereitstellung einer App entschieden?
In der heutigen Zeit wollen die Leute abgeholt werden. Sie lesen oft keine Zeitung mehr. Gerade bei uns im Dorf gibt es nur einen Bäcker und der verkauft keine Zeitungen. Man müsste sich also jeden Morgen ins Auto setzen, um seine Zeitung zu kaufen. Das ist unpraktisch. Daher ist es einfacher, die Leute durch eine App zu informieren. Jeder hat ein Handy, und das auch fast immer dabei. Wenn man zum Beispiel beim Arzt wartet oder ein paar Minuten hat, wenn man auf dem Sofa sitzt, kann man schnell mal in die App schauen, und schon ist man auf dem Laufenden. So kann man die Leute sogar im Urlaub erreichen. Für mich ist es auch am einfachsten, eine App zu verwalten.
„Wenn man zum Beispiel beim Arzt wartet oder ein paar Minuten hat, wenn man auf dem Sofa sitzt, kann man schnell mal in die App schauen, und schon ist man auf dem Laufenden.”
Wofür nutzen Sie die App?
Wir benutzen die App für alles. Ich poste regelmäßig Neuigkeiten und wir haben einen Dorf-Kalender, in dem alle Veranstaltungen, aber auch Müllabfuhrtermine stehen. Außerdem gibt es einen Kaufmannsladen, in dem Dorfbewohner Sachen anbieten können, die sie nicht mehr brauchen, die aber noch zu gut sind, um sie wegzuschmeißen. Wir haben auch Fotoalben, in denen Fotos von Veranstaltungen zu sehen sind und ein Dorf TV. Im Dorf TV zeige ich YouTube Videos, die für das Dorf interessant sind.
Wie verlief die Einrichtung der App?
Ich bin selbst Webdesigner, daher kam ich mit der Einrichtung der App gut klar. Die App Verwaltung ist aber auch selbsterklärend und übersichtlich. Alles, was man braucht, steht zur Verfügung und ist verständlich. Das ist auch einer der Gründe warum ich die App weiterhin benutze. Ich habe ein Jahr lang die Basisversion der App genutzt, um sie zu testen. Als ich gemerkt habe, dass die App gut angenommen wird, habe ich zur Plus Version gewechselt. Die App ist wirklich übersichtlich und es macht Spaß sie zu benutzen. Man kann sich darin gut verwirklichen. Der Stil der App kann angepasst werden. Ich habe zum Beispiel unser Dorf-Logo, das ich selbst entworfen habe, hinzugefügt und auch die Farben der App so angepasst, wie ich sie wollte. Mir ist es wichtig, dass auch die kleinsten Details stimmen, und die Socie-App macht das möglich. Sie ist sehr umfangreich und individualisierbar.
Wie ist die Einführung der App verlaufen?
Sehr gut. Ich würde sagen, neun von zehn Leuten finden die App gut. Es gibt immer Menschen, die etwas anders haben wollen, aber man kann es nicht allen recht machen. Wir haben den Gastzugang ausgestellt, damit die Daten unserer Nutzer bestmöglich geschützt sind. So muss jeder, der Teil der App sein möchte, Mitglied werden. Die Verbreitung lief hauptsächlich über WhatsApp und Facebook. So hatten wir schnell 170 Nutzer zusammen. Vor kurzem habe ich noch eine Flyer-Aktion gestartet, um auch Menschen, die keine Sozialen Medien nutzen, abzuholen. Inzwischen hat die App mehr als 300 Nutzer. Vieles geht auch darüber, dass Leute miteinander reden und sich die App gegenseitig zeigen.
Wie waren die ersten Reaktionen auf die App?
Super. Ich bekomme auch heute noch sehr viel positives Feedback zu der App. Ich muss die App natürlich pflegen. Die Menschen wollen regelmäßig neuen Content, daher investiere ich auch recht viel Zeit in die App. Die App ist mein Herzensprojekt. Durch sie kann ich mich an der Dorfgemeinschaft beteiligen. Manchmal gibt es Probleme, wenn Nutzer sich registrieren wollen, aber sonst höre ich nur Positives.
„Ich bekomme auch heute noch sehr viel positives Feedback zu der App.”
Wer verwaltet die App?
Das mache ich alleine. Ich bin auch der einzige, der posten kann. Die anderen Nutzer können nur im Kaufmannsladen selber posten. Ich habe vor kurzem ein neues Modul, LiveIsLive, eingerichtet. Dort können Nutzer auch selbst kurze Updates posten. In den restlichen Modulen geht das nicht. Die App soll übersichtlich bleiben, und ich möchte gewährleisten, dass die Informationen in der App korrekt sind. Das geht am besten, wenn nur ich posten kann.
Wer nutzt die Socie-App?
Die ältere Generation (die, die um die 65 sind) ist tatsächlich vorausgegangen. Sie waren schnell dabei und wollten Bilder und Informationen teilen. Sie haben auch direkt ihre Adressen und Geburtstage in ihren Profilen geteilt und waren die ersten, die es toll fanden, alles mitzubekommen und auch nach der App zu leben. Ich erinnere mich an ein Gespräch, das ich mit jemandem hatte, der gerade aus dem Urlaub kam. Er hat zuerst mal nachgeschaut, wann der Grünschnitt das nächste Mal abgeholt wird.
Die jüngere Generation (35 und jünger) hat etwas länger gebraucht, ist aber inzwischen auch dabei.
Was tun Sie, damit die App relevant bleibt?
Ich veröffentliche einfach alles das, was mich selbst auch interessiert oder was ich sonst vergessen würde, wie zum Beispiel wann die Müllabfuhr kommt. Ich berichte über alles mögliche. Alles, was im Dorf passiert, kommt in die App – Veranstaltungen, Aushänge, Videos oder Fotos. In unserer Region gibt es auch ab und zu einen Blitzer-Marathon. Auch das wird in der App gepostet. An dem Tag, an dem der Blitzer Marathon stattfindet, bekommen alle Nutzer morgens um sieben eine Push-Benachrichtigung zur Erinnerung. In der Regel poste ich zwischen drei und fünf Beiträgen pro Woche.
Wie gefällt Ihnen und Ihren Mitgliedern die Nutzung der App bisher?
Sehr gut. Die App ist unkompliziert. Ich bekomme nur gutes Feedback von anderen.
Welchen Mehrwert bietet die Socie-App?
Der Mehrwert ist sehr groß. Man braucht keine Zettel mehr, um auf dem Laufenden zu bleiben. Gerade für Vereine ist der Mehrwert riesig. Jeder ist informiert, und niemand verpasst mehr irgendwas. Auch wenn jemand neu nach Bisperode zieht, ist die App sehr praktisch. So kann jeder schnell Anschluss finden und weiß was im Dorf passiert. Außerdem bringt die App neue Schnittpunkte. Dadurch können sich die Leute ganz anders kennenlernen. Oft haben die Menschen, die an Fußball interessiert sind, hauptsächlich mit anderen Leuten zu tun, die an Fußball interessiert sind. Durch die App erfahren sie aber zum Beispiel auch von Veranstaltungen der Feuerwehr. Wenn sie daran interessiert sind, können sie jetzt auch zu den Events gehen und neue Menschen kennenlernen. Ein Beispiel für diese neuen Schnittpunkte ist der Trecker Verein, der zwei mal im Jahr eine Veranstaltung zur Dorfverschönerung macht. Niemand wusste, dass das stattfindet. Durch die App wissen alle Bescheid und können sich beteiligen. Und die, die nicht teilnehmen können, können ihre Wertschätzung zeigen.
„Gerade für Vereine ist der Mehrwert riesig. Jeder ist informiert, und niemand verpasst mehr irgendwas. Auch wenn jemand neu nach Bisperode zieht, ist die App sehr praktisch. So kann jeder schnell Anschluss finden und weiß was im Dorf passiert.”
Was halten Sie für die nützlichsten Funktionen der App?
Wir nutzen und brauchen alle Funktionen der App. Die Benutzerverwaltung ist sehr gut. Damit kann man entscheiden, ob man Gäste in die App lassen möchte oder nicht, und sieht, wer in der App aktiv ist. Ich finde auch die Möglichkeit, Benachrichtigungen zu versenden, sehr praktisch. So sind alle involviert.
Was tun Sie, um neue Mitglieder zu gewinnen?
Am Anfang habe ich die Leute über WhatsApp, Instagram und Facebook informiert. Die App verbreitet sich viel auch von selbst. Die größte Schwierigkeit ist es, die Leute zu erreichen, die keine sozialen Medien nutzen. Für die habe ich Postkarten gemacht und in ihre Briefkästen eingeschmissen. Dadurch habe ich noch mal 50 neue Mitglieder bekommen. Ich denke, die Grundmasse ist inzwischen erreicht. Es gibt einige, die nicht teilnehmen möchten, und immer wieder welche, die doch noch dazu kommen möchten. Ich denke, irgendwann wollen alle dabei sein. Es gibt noch Luft nach oben. Mein Ziel ist es, bis Ende des Jahres zwischen 500 und 750 Mitglieder zu haben. Daran arbeite ich im Moment.
Würden Sie die Socie-App anderen Gemeinschaften weiterempfehlen?
Ja. Ich habe neulich eine andere App für Dörfer angeboten bekommen, aber die hat für mich nichts mit einer vernünftigen und seriösen App mit Spaß bringenden Inhalten zu tun gehabt. Diese App läuft eher aus der Gemeinde als aus dem Dorf. Daher werden Inhalte dann politisiert, das würde ich nicht wollen. Auch optisch kann die App nicht mithalten.
Socie hingegen ist sehr flexibel und wird wirklich vom Dorf selbst verwaltet. Selbst Leute, die keine Ahnung von Apps haben, können sich hier ohne Grenzen weiterentwickeln. Socie ist stark individualisierbar. Module können selbst benannt werden, man kann Symbole zu Modulnamen hinzufügen und kann entscheiden, welche Farben die App haben soll.